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POCUS im Fokus

19.12.2023 #News

Geniale Neuerung oder Hocus-Pocus? Was ist dran an POCUS, dem neuen Point-of-Care-Ultraschall? Um das zu klären, trafen sich am ersten Samstag im Dezember die Schallexperten der GFO Kliniken Rhein-Berg zu einem Workshop im Marien-Krankenhaus Bergisch Gladbach. Die Ultraschall-Abteilung, die in diesen Tagen erstmal von der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall (DEGUM) zertifizierte wurde, hatte eingeladen und 15 Medizinerinnen und Mediziner sind der Einladung gefolgt.

Der Ultraschall gilt als unverzichtbares Mittel, wenn es darum geht herauszufinden, was im Innern des Körpers so vor sich geht. Das allein ist noch keine medizinische, bahnbrechende Erkenntnis. Viele Erkrankungen der Organe, seien es die Bauchorgane, oder aber auch die Lunge oder Herz, können von erfahrenen Schallern erkannt oder eben ausgeschlossen werden. Wenn sie denn ausreichend Zeit zum Schallen haben. Doch wie ist das eigentlich, wenn wie so oft in Notfallsituation die Zeit für aufwendige Untersuchungen fehlt?

Gerade im Notfall müssen verschiedene Erkrankungen mit ähnlicher oder nahezu identischer Symptomatik als mögliche Ursachen von Beschwerden zügig ausgeschlossen, relevante Befunde schnell erkannt und die notwendige Therapie eingeleitet werden. Und genau da kommt POCUS ins Spiel. Die Anwendung ist eine akutmedizinische Untersuchungsmethode und kann überall dort eingesetzt werden, wo sich der Patient oder die Patientin gerade befindet, ambulant und stationär. POCUS kann bei Beschwerden wie Brustschmerz, Luftnot, Trauma, Schock, Bauchschmerz, Beinschwellung oder auch bei der Reanimation eingesetzt werden.

Eine genaue Krankheitsdiagnose zu stellen, ist nicht immer einfach und mitunter ziemlich zeitaufwändig. Vor allem, wenn man es ganz genau wissen will. Und wer Ärzte so kennt, der weiß: Die wollen es eigentlich immer ganz genau wissen. Zum Glück, denn meist profitieren die Patienten von dieser Grundeinstellung. Genauigkeit und Schnelligkeit aber müssen sich nicht unbedingt ausschließen.

POCUS kann den Ärztinnen und Ärzten in stressigen Notfallsituationen die Arbeit deutlich erleichtern. Das Verfahren ist eine Ergänzung zur körperlichen Untersuchung und dauert nur wenige Minute. Es werden zwar standardisierte, aber eben auch lediglich vereinfachte Protokolle angefertigt. Komplexe Untersuchungen sind nicht Teil dieser Methode und werden meist von den teilweise auch portabel eingesetzten Geräten nicht unterstützt.

Grundsätzlich gilt für alle Ultraschall-Untersuchungen: Mit „mal eben schnell den Schallkopf draufhalten“ ist es nie getan. Egal ob mit oder ohne POCUS.

Detail
Foto, v.l.: Gesundheits-und Krankenpflegerin Eileen Freyer, Assistenzarzt Anas Dokkmak und Oberarzt Dr. Jamal Ali in der Endoskopie des Marien-Krankenhauses Bergisch Gladbach.