Pflegerische Leitungen als Bindeglied zwischen den Standorten
Wer den Kolleginnen gegenübersitzt, merkt schnell: Für die zweite Reihe sind sie nicht geschaffen, unsere pflegerischen Leitungen Evelyn Teichgräber, Martina Kovacs, Stephanie Engelen und Sylwia Kupiec. Daher war es für sie, nach kurzer Bedenkzeit, auch keine Frage, dass sie ihre Bereiche im Sinne der Fusion auch standortübergreifend leiten können und wollen.
Während Evelyn Teichgräber bereits 2020, mitten in der Pandemie, die Leitung der beiden Endoskopien übernommen hat, regelt Martina Kovacs seit einem Jahr die Pflege in den Zentralen Notaufnahmen beider Häuser. „Das ist mir zunächst nicht leicht gefallen“, gibt sie zu. Bei den vielen Themen musste sie erst einmal lernen auch Aufgaben abzugeben, wie die Erstellung des Dienstplans oder die Arbeit mit den Patienten, in Form von Gips anlegen oder Verbände wechseln. „Ich war oft innerlich zerrissen, weil ich allem und jedem gerecht werden wollte.“ Mittlerweile habe sich jedoch vieles eingespielt, die Abläufe wurden optimiert. Die Akzeptanz hat sich im Laufe des Jahres erhöht, der eigene Blick geschärft. „Es geht um den Zusammenschluss beider Standorte. Wir müssen intensiv zusammenarbeiten.“ Aus der inneren Zerrissenheit ist allmählich eine innere Verbundenheit geworden.
Im November 2023 übernahm dann Sylwia Kupiec die Gesamtorganisation der schneidenden Fächer, natürlich aus pflegerischer Sicht. Ihr neuer Job fordert viel Flexibilität. „Ich hab meine festen Zeiten in den Kliniken, pendele aber auch je nach Bedarf hin und her.“ Dabei kann sie sich auf die Unterstützung ihrer Kolleginnen und Kollegen verlassen. „Es ist immer eine Leitung vor Ort.“
Stephanie Engelen regelt und steuert seit dem 1. Januar 2024 die Pflege in der Inneren Medizin, auch an beiden Standorten, also dem MKH und dem VPH. „Wir müssen aus beiden Häusern das Beste nehmen und zusammenführen.“ Teichgräber ergänzt: „Jeder ist zunächst froh in seinem festen Team zu sein.“ Es gäbe auch viele gute Beispiele dafür, dass ihre Abteilung zusammenwächst.
Sowohl die Mitarbeitenden als auch die Patienten profitieren von den neu geschaffenen Strukturen. Das pflegerische Angebot hat sich noch mal erweitert, Pflegespezialisten sind an beiden Standorten präsent. Das bedeutet auch modernste Technologien und verbesserte Diagnosemöglichkeiten für die Patienten. Und für die Mitarbeitenden ergeben sich durch die Fusion neue Chancen. Indem Sie mit Kollegen aus verschiedenen Standorten zusammenarbeiten, können sie vom Wissen und der Erfahrung der jeweils anderen profitieren. Weitere Vorteile sind verbesserte Karrieremöglichkeiten und mehr Flexibilität bei der Arbeit. „Die Fusion ermöglicht uns als Team stärker zu werden und gemeinsam eine bessere Patientenversorgung zu gewährleisten“, sagt Pflegedirektorin Jingsi Wawrzyn-Lei.
Es gehört schon etwas Mut dazu, sich einer so komplexen und verantwortungsvollen Aufgabe zu stellen. Wirklich überraschend kam die Anfrage aus der Pflegedirektion für die erfahrenen Pflegekräfte allerdings nicht. Und der „Sprung ins kalte Wasser“ ist bekanntlich nur halb so schlimm, wenn man vorher genügend Zeit zur Anpassung an die Temperaturen hatte. Bei ihrer Arbeit werden die neuen Leitungen von der Pflegedirektion tatkräftig unterstützt. „In diesem Jahr haben wir drei Coachingeinheiten zu je zwei Tagen organisiert“, erklärt Wawrzyn-Lei. „Wir bündeln weiter unsere Ressourcen. Denn nur gemeinsam werden wir noch stärker.“