Medizin im Alter „Wir alle sind da, damit es Ihnen besser geht“
Nur ein kurzer Moment der Unachtsamkeit und schon ist es geschehen, ein Knochen ist gebrochen. „Wenn ältere Menschen verunfallen, reicht eine einfache Heilung der betroffenen Gliedmaße meist nicht aus“, weiß Dr. Hartwig Orth, Chefarzt der Geriatrie und Leiter des Geriatrischen Zentrums Reuterstraße zu berichten. In solchen Fällen sei es sinnvoll, einen Altersmediziner, eine Altersmedizinerin hinzuzuziehen und die Patienten allumfassend zu versorgen. Am GFO Standort Bensberg arbeiten unsere Chirurgen und Geriater deshalb im Rahmen der Alterstraumatologie eng zusammen.
Zum Jahreswechsel soll das seit 2019 bestehende Zentrum vorübergehend ins Marienkrankenhaus umziehen. Der geriatrischen Station im Vinzenz Pallotti Hospital steht in der Zeit ein Umbau bevor. Während dieser Veränderungen möchte das Team um Dr. Orth die hohe Qualität seiner Arbeit jedoch wahren. Bereits zum zweiten Mal in sechs Jahren wurde ihnen diese nun seitens des Bundesverbands Geriatrie e.V. bestätigt.
„Wir sind Gründungsmitglied und seit 1996 Teil des Verbands“, erinnert sich Orth zurück. Mitglied zu sein, sei heute der Goldstandard. Dabei würden nicht nur Bewerber, sondern auch Bestandsmitglieder hinsichtlich ihrer Personalschlüssel, der räumlichen Voraussetzungen sowie ihrer Konzepte überprüft. Als einzige geriatrische Fachabteilung in Rhein-Berg überzeugt die Abteilung mit jahrelanger Erfahrung und Expertise.
„Der Austausch im Team hat sich im Laufe der Zeit zu einem Kernelement der Versorgung entwickelt“, berichtet der Chefarzt. Die Zusammenarbeit verschiedenster Professionen führe dazu, dass ein Patient nicht nur medizinisch und körperlich stabilisiert werden könne, sondern ebenso lerne seine Handicaps zu kompensieren. Um Therapieziele langfristig zu erreichen, habe man sich dazu entschieden, als Alternative zur Teambesprechung eine Teamvisite durchzuführen, bei der der regelmäßige Kontakt mit den Patienten im Mittelpunkt stehe. Die Botschaft: „Wir alle sind da, damit es Ihnen besser geht.“ Ein Konzept, welches die Überlebenschancen eines älteren Patienten steigern könne und sich etabliert hat.
„Wenn ich an die nächsten 20 Jahre in der Geriatrie denke, dann sehe ich eine Zunahme an zu versorgenden älteren Menschen und zugleich immer weniger Fachkräfte, die diese Versorgung leisten können“, so Orth nachdenklich. Deshalb sei es wichtig, junge Menschen für die Pflege zu begeistern und gute Arbeitsbedingungen zu schaffen. „Die Perspektive ist heiter bis wolkig“, resümiert der Experte abschließend mit einem Augenzwinkern.