Landrat Stephan Santelmann besucht Pflegeschule Bergisches Land
Bensberg. „Würden Sie Ihrer Schwester oder Ihrem Bruder eine Ausbildung in der Pflege empfehlen?“ Kurzerhand dreht Stephan Santelmann, Landrat des Rheinisch-Bergischen Kreises, den Spieß um und richtet sich bewusst provokativ und leicht schelmisch an die Auszubildenden der Katholischen Pflegeschule Bergisches Land. Denn eigentlich war es doch er, der hier die Fragen beantworten sollte. Viele Antworten und noch mehr Fragen kamen anschließend von den jungen Azubis zu Hauf.
Gut vorbereitet, mutig und emotional berichten die jungen Leute aus dem Mittelkurs über ihre alltäglichen Erlebnisse und Erfahrungen während ihrer Praxiseinsätze in den Kliniken, Pflegeheimen und ambulanten Pflegeeinrichtungen. Es geht um Themen wie Pflegenotstand, Veränderungen durch die generalistische Ausbildung und um die Attraktivität der Ausbildung. „Wir sind das neue Personal und schauen genau hin, wo wir am meisten geboten bekommen“, so forsch eine der Auszubildenden. Wichtig sei es, so der Schulleiter GFO-Schule für Gesundheit Bergisches Land, Bernd Schramm, „dass Sie mit Ihrer Entscheidung, diesen Beruf zu wählen, glücklich werden“. So ginge es darum viel zu lernen, sich weiter zu entwickeln, aber eben auch das Positive hervorzuheben. „Finde Dein eigenes Standing“, so lautet ein wichtiges Lernziel. Landrat Santelmann ergänzt: „Ausbildung bedeutet immer auch Veränderung, egal in welchem Beruf. Und hier erfahren Sie eine sehr gute Ausbildung.“ Auch der Kreis könne sich auf die Pflegeschule verlassen.
Am Ende des Treffens war allen Beteiligten klar, dass es derzeit zwar viele Probleme in der Pflege zu lösen gibt, der Beruf aber sehr gute Perspektiven bietet. Gerade die Absolvent:innen der fundierten dreijährigen Ausbildung hätten ein Examen in der Tasche, mit dem sie zukünftig aus einem bunten Blumenstrauß von Fort- und Weiterbildungen aussuchen könnten. „Der Pflegeberuf ist wertvoll, es lohnt sich, darin ausbilden zu lassen“, sagt der Schulleiter der GFO Schule für Gesundheitsberufe Bergisches Land, Bernd Schramm. Und weiter: „Wir müssen derzeit eine Menge Kröten schlucken. Die Pflege von Menschen ist und bleibt aber ein sehr sinnstiftender Beruf.“
Doch was tut der Rheinisch-Bergische Kreis aktuell und ganz konkret, um die jungen Menschen für den Pflegeberuf zu sensibilisieren und zu begeistern. „Wir starten gerade ein Pilotprojekt in einer Schule in Leichlingen“, erklärt Pamela Drechsler vom Planungsstab Inklusion, Senioren und Pflege. Dort werden die Pflegeschüler ein neues Wahlpflichtfach Pflege anbieten und selber gestalten.
„Wir sind in einem Heilberuf. Wir helfen Menschen, das ist doch wunderbar. Ich jedenfalls würde meiner Schwester den Beruf empfehlen. In jedem Fall sollte sie vorher aber ein Praktikum in der Pflege machen“, so eine der Auszubildenden am Ende eines spannenden Treffens mit dem Landrat Stephan Santelmann.
Foto, v.l.: Regionaldirektor Stephan Muhl, Pamela Drechsler (RBK), Sandra Barion (stellv. Schulleiterin), Landrat Stephan Santelmann, Gabi Schmidt (RBK), Bernd Schramm (Schulleiter)
