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Krankheitsbedingte Mangelernährung gemeinsam bekämpfen

13.11.2023 #News

Eine gute Genesung braucht eine bedarfsorientierte Ernährung je nach Krankheitsbild. Das ist nicht immer einfach und in vielen Fällen nur mit der Unterstützung von speziell ausgebildetem Personal zu schaffen. In den GFO Kliniken Rhein-Berg führen erfahrene Ernährungsfachleute die Ernährungstherapie durch und setzen diese leitliniengerecht um. Ziel sei es, schlecht ernährte Patienten bereits bei der Aufnahme herauszufiltern und sie während des Aufenthaltes im Krankenhaus individuell zu behandeln. Nun hat das Team, das seit mehr als 20 Jahren besteht, die „Malnutrition Awareness Week“ zum Anlass genommen, auf ihre wichtige Arbeit aufmerksam zu machen.

Erkrankungen sind oft Auslöser von Problemen beim Essen und Trinken. Dabei kommt es häufig zu einem ungewollten Gewichtsverlust. Die Ursachen einer krankheitsbedingten Mangelernährung reichen von akuten oder chronischen Krankheiten wie Schlaganfall, onkologischen Erkrankungen über Magen-Darm-Erkrankungen bis hin zu reduzierter Nahrungsaufnahme im Alter. Dabei kann es zu Appetitlosigkeit, Schluckstörungen, Geruchs- und Geschmacksveränderungen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfällen kommen. „Rund ein Viertel unserer Patienten leiden an einer Mangelernährung“, weiß Ernährungsmediziner Dr. Jamal Ali zu berichten, der seit zwei Jahren das Expertenteam unterstützt.

Um herauszufinden, ob ein Patient mangelernährt ist, werden Gewicht, Gewichtsverlust, BMI und Details zur Nahrungszufuhr in einem standardisierten Screeningbogen erfasst. Erforderliche Blutwerte werden im Labor kontrolliert.

Entgegen der landläufigen Vorstellung sehe man vielen Patienten ihre Erkrankung gar nicht an. „Auch adipöse Menschen können mangelernährt sein“, klärt der Oberarzt der Inneren Medizin auf. Verliere ein solcher Patient rasant an Gewicht, verliere er vor allem seine Muskulatur und nicht das Fett, dass beispielsweise am Bauch angesetzt hat. „Jedes Kilo Gewichtsabnahme im Krankenhaus erhöht das Risiko einer Krankheitszunahme.“ Der Mangel von Energie, Eiweiß und anderen Nährstoffen verschlechtert  nicht nur die Immunabwehr und die Wundheilung, sondern verlangsamt auch den Heilungsprozess, erhöht das Risiko für Stürze und Frakturen, reduziert die Lebensqualität und erhöht damit insgesamt das Sterberisiko. Das hat Auswirkungen auf die Liegedauer im Krankenhaus und steigert damit die Behandlungskosten.

Das Team hilft den Patienten dabei, die Ernährung zu optimieren. Als erster Schritt wird einen Ernährungsanamnese durchgeführt, bei der Verzehrsmenge und Lebensmittelauswahl der letzten Tage sowie Vorlieben und Abneigung erfasst werden. Die Experten sprechen von „Food First“ und meinen damit, dass eine spezielle Lebensmittelauswahl (z.B. Rührei, Milchreis, Pfannkuchen) in einer entsprechenden Kostform angeboten wird und die Speisen mit Kalorien- und Eiweißpulver angereichert werden.

Reicht das allein nicht aus, kann spezielle Trinknahrung dabei unterstützen, den Nährstoffbedarf zu decken. Die kleinen Flaschen enthalten in hochkonzentrierter Form Energie, Eiweiß sowie alle wichtigen Nährstoffe. „Diese Energiebomben, auch Astronautenkost genannt, haben mit 12 Gramm Eiweiß etwa 300 kcal und werden in einem kleinen Pinnchen zu den Mahlzeiten serviert“, berichtet Ernährungsberaterin Edda Stein. 

Wenn die Ernährung über den Magen-Darmtrakt nicht ausreicht, ist eine begleitende oder vorübergehend ausschließliche parenterale Ernährung erforderlich.

Haben Menschen allerdings tagelang oder sogar wochenlang nichts gegessen, kann der Körper diese Nahrung nicht richtig verstoffwechseln. „Der Körper gerät komplett durcheinander“, weiß Dr. Ali zu berichten. So könne es zu Veränderungen im Elektrolythaushalt kommen, die wiederum Herzrhythmusstörungen auslösen können.

Deshalb ist es wichtig ein erfahrenes Ernährungsteam bestehend aus Ernährungsfachkräften und Ernährungsmedizinern im Krankenhaus zu haben.

Detail
Verkostung von hochkalorischen Snacks und eiweißreichen Waffeln für Besucher, Patienten und Mitarbeitende in der Eingangshalle des Marien-Krankenhaus Bergisch Gladbach, v.l. Elisabeth Niemand, Dr. Jamal Ali, Susanne Lindner, Edda Stein, Mirjam Miczka