ILCO Stoma-Beutelkunst -Baum schmückt MKH-Eingangshalle
Bergisch Gladbach. Ein kleines Kunstwerk verschönert in diesen Tagen die Eingangshalle im Marien-Krankenhaus Bergisch Gladbach (MKH). Der ILCO Stoma-Beutel-Baum wurde bereits im Herbst 2021 zum 50-jährigen Bestehen der Selbsthilfeorganisation für Stomaträgerinnen und Stomaträger in einer Künstlerwerkstatt von Mitgliedern der Gruppe entwickelt und realisiert.
„Wir möchten den Menschen die Scheu nehmen“, sagt Erich Grohmann, Leiter der Gruppe. Das Material der Beutel bietet heute ein Höchstmaß an Lebensqualität.
Die erste Selbsthilfegruppe der Menschen mit einem künstlichen Darm- oder Blasenausgang entstand 1952, zwanzig Jahre danach wurde die Deutsche ILCO gegründet und erstmals in Köln eine spezielle Sprechstunde angeboten. In den Achtzigern hat sich die Stomatherapie und spezielle Pflege professionalisiert. 1993 wurde am Bildungszentrum für Pflegerufe in Essen ein ganz neues, zweijähriges berufsbegleitendes Ausbildungskonzept entwickelt, das Stomapflege und das Thema Inkontinenz mitbedenkt. Im Jahr 2010 gründet sich schließlich die Fachgesellschaft für Stoma, Kontinenz und Wunde.
Seit mehr als 15 Jahren besteht eine Kooperation zwischen der Deutschen ILCO e.V. und dem Marienkrankenhaus Bergisch Gladbach. Auf kurzem Wege dem Betroffenen und seinen Angehörigen den Kontakt zum Austausch zwischen Gleichbetroffenen herzustellen, das ist das Ziel.
„Unsere Gruppe bietet Unterstützung bei psychosozialen Fragen und Informationen zu den neuen Herausforderungen“, so Grohmann. Das Stoma sei eine einschneidende Veränderung im Leben, es rettet Leben. Gemeinsam sorgen die Mitarbeitenden der Klinik und die Mitglieder der ILCO dafür, dass jeder Patient nach einer Darmoperation, ob mit oder ohne Stoma, eine möglichst hohe Lebensqualität erreicht.
Bereits seit 2017 ist die ILCO Kooperationspartner des Darmkrebszentrums der GFO Kliniken Rhein-Berg. „Die Zusammenarbeit konnte bis heute stetig ausgebaut werden, so dass es mit Madeleine Gerber nun auch zum ersten Mal einen aktiven Besuchsdienst für betroffene Patienten gibt“, ergänzt Nicole Cürten, Oberärztin der Chirurgie und Koordinatorin des zertifizierten Darmkrebszentrums am MKH.
Der Baum wird noch bis Mitte September im MKH zu sehen sein.