Als Volunteer bei der Fußball-EM
Köln. „Dreißigmal drücken, zweimal beatmen. Etwa 5 bis 6 cm eindrücken, bei Kindern weniger.“ Die Anweisungen der Volunteers am Infostand zur Wiederbelebung in der Fanzone am Heumarkt in Köln sind unmissverständlich. “Immer schön weitermachen, solange bis der Rettungsdienst vor Ort ist.“ Beim spielerischen Wettkampf reicht es aus, eine Minute konzentriert im gleichmäßigen Rhythmus von 100 bis 120 Schlägen pro Minute die Puppe zu bearbeiten. Keine ganz leichte Aufgabe, doch am Ende heißt es: 96 Prozent der Wiederholungen wurden exakt ausgefüllt. „Ein top Ergebnis“, so die Damen im hübschen Outfit der UEFA, dem europäischen Verband der Fußballer.
196.000 sportbegeisterte Menschen haben sich bereits im Sommer als freiwillige Helfer, neudeutsch Volunteers, für die Euro 24 beworben. 16.000 wurden schlussendlich genommen, in Köln sind über die gesamte Spielzeit nur 1.600 von ihnen im Einsatz. Eine von ihnen ist Amanda Elena Heynemann-Günther, Mitarbeiterin der Zentralen Notfallambulanz im Marien-Krankenhaus Bergisch Gladbach.
Als eine der vielen Bewerberinnen musste die 33-Jährige an einem strengen Auswahlverfahren teilnehmen. Dazu gehörte auch ein Interview mit den Recruitern, auf Englisch. „Ich habe mich riesig gefreut als der Anruf kam.“ Zugute kamen Amanda ihre medizinischen Vorkenntnisse und ihre engagierte Art, die Herz-Lungen-Wiederbelebung zu vermitteln.
Seit ihrer Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten in der Luftwaffenkaserne der Bundeswehr in Köln-Wahn interessiert sich die GFO-Mitarbeiterin, dies seit August 2022 in Bergisch Gladbach arbeitet, für Medizin. Später dann, als einer ihrer Söhne, Alessandro, im Alter von 2 Jahren eine Herz-Op über sich ergehen lassen musste, stand ihr Entschluss fest, den Menschen die richtige Wiederbelebung beizubringen. Und damit ist sie hier im Bereich Venu Medical Operations CPR genau richtig. Denn ihr Team erklärt Personen die Herz-Lungen-Wiederbelebung. Laufend kommen Fußballfans vorbei, die sich für das Thema interessieren und bei dem kleinen Wettbewerb mitmachen wollen. „Bei den Spielen in Köln hatten wir richtig viel zu tun.“
Geld bekommen die Volunteers nicht, aber das Gefühl, Teil von etwas Großem zu sein. Für ihren Dienst, pro Schicht, die fünf Stunden dauert, gibt es eine Mahlzeit und Getränke gratis. Außerdem bekommen die Helfer kostenlose Nahverkehrstickets und sie dürfen ihre Arbeitsuniform behalten. Als Dankeschön haben sie einen hübschen Reisekoffer und einen kleinen Fußball geschenkt bekommen. „Für die Zeit am Heumarkt feiere ich meine Überstunden ab.“ Dafür bekomme sie viele spannende Erinnerungen und Erfahrungen, so Amanda Heynemann-Günther.
Unser TIPP:
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